Was ist georges gilles de la tourette?

Georges Gilles de la Tourette war ein französischer Neurologe, der im späten 19. Jahrhundert lebte. Er ist am bekanntesten für seine Beschreibung des nach ihm benannten Tourette-Syndroms, einer neurologischen Erkrankung, die durch unkontrollierbare motorische und vokale Tics gekennzeichnet ist.

Gilles de la Tourette wurde am 30. Oktober 1857 in Saint-Gervais-les-Trois-Clochers, Frankreich, geboren. Er studierte Medizin in Poitiers und später in Paris, wo er seine medizinische Ausbildung abschloss. Während seiner Karriere war er Assistent des berühmten französischen Neurologen Jean-Martin Charcot.

Im Jahr 1884 veröffentlichte Gilles de la Tourette seine bahnbrechende Arbeit "Étude sur une affection nerveuse caractérisée par de l'incoordination motrice accompagnée d'écholalie et de coprolalie" (Studie über eine nervöse Erkrankung, die durch motorische Inkoordination mit Echolalie und Koprolalie gekennzeichnet ist). In dieser Arbeit beschrieb er erstmals die Symptome des Tourette-Syndroms und prägte den Begriff "Maladie des Tics" (Krankheit der Tics).

Das Tourette-Syndrom wurde zuvor von anderen Ärzten und Wissenschaftlern beschrieben, aber Gilles de la Tourette trug wesentlich zu seiner umfassenden Charakterisierung bei. Er beschrieb auch andere Symptome wie Zwangsneurosen und Hyperaktivität bei einigen Patienten.

Obwohl Gilles de la Tourette während seiner Karriere relativ wenig Beachtung fand, wurde sein Name in den folgenden Jahren zunehmend mit dem Tourette-Syndrom in Verbindung gebracht. Heute wird die Erkrankung weltweit als Tourette-Syndrom oder Gilles-de-la-Tourette-Syndrom bezeichnet, um seine Arbeit anzuerkennen.

Georges Gilles de la Tourette verstarb am 26. Mai 1904 im Alter von 46 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Sein Beitrag zur Erforschung des Tourette-Syndroms ist jedoch bis heute von großer Bedeutung und hat die Grundlage für das Verständnis und die Behandlung dieser Erkrankung gelegt.

Kategorien